CE 2834 EN 149:2001+A1:2009 FFP2 NR - Certificate No. CE-PC-200324-094-01-9B

FFP2-Masken wiederverwenden

,Unterschied zu Alltagsschutzmasken – So können FFP2-Masken wiederverwendet werden

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Mitte Januar 2021 beschloss die Bundesregierung eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken oder medizinischen OP-Masken im ÖPNV, an weiteren öffentlichen Orten und beim Einkaufen im Supermarkt. In Bayern sind seit dem 18. Januar 2021 an den genannten Orten nur noch FFP2-Masken mit ihrer besseren Filterwirkung erlaubt. Diese Regelung könnte sich mit der Ausbreitung von deutlich gefährlicheren Virusmutanten auch deutschland-, europa- und weltweit durchsetzen.

Kostenproblematik der FFP2-Masken

FFP2-Masken sollen prinzipiell nur einmal getragen werden. Sie sind aber teurer als medizinische OP-Masken und verleiten daher zur mehrmaligen Verwendung. Verschiedene Supermärkte führen sie neuerdings zu Centpreisen, in Österreich geben sie einige Handelsketten ab der letzten Januarwoche 2021 für wenige Tage kostenlos ab. In Bayern wurden sie ab der zweiten Januarwoche 2021 an bestimmte Personengruppen (ältere Menschen, medizinisches Personal, Lehrer, Polizisten etc.) kostenlos abgegeben. Das sind temporäre Aktionen, die nichts daran ändern, dass die Masken per se eigentlich kaum unter ein bis zwei Euro verkauft werden können, weil ihre Herstellung so teuer ist. Sie werden weltweit produziert und kommen daher unter anderem aus China, wo sie als KN95-Masken gekennzeichnet werden. Es gibt noch weitere Kennzeichnungen, so etwa N95 für US-amerikanische Masken und anderslautende Bezeichnungen in anderen Weltregionen. Die Prüfstandards ähneln sich aber weitgehend, sodass prinzipiell die hierzulande häufiger verkaufte chinesische KN95-Maske eigentlich den gleichen Schutz wie eine europäische FFP2-Maske bieten sollte.
Das Problem besteht darin, dass es unzuverlässige chinesische Hersteller gibt. In Bayern wurden in der dritten Januarwoche 2021 chinesische KN-95 Masken für die Polizei zurückgerufen, weil ihre CE-Kennzeichnung fehlte und sie wohl auch die geforderten Standards nicht erfüllten. Es handelte sich um 30.000 Masken, zudem war es nicht der erste Vorfall dieser Art.

Zuverlässige Herstellungsländer

Das Problem mit unzuverlässigen Masken aus Billiglohnländern scheint prekär zu sein. Mit Stand vom 23. Januar 2021 (Zeitpunkt und Kenntnisstand dieser Publikation) ist zu erwarten, dass die Corona-Pandemie aufgrund der Virusmutanten noch wesentlich größere Ausmaße annimmt. Prof. Drosten von der Charité warnte am 22. Januar 2021 vor 100.000 Neuerkrankungen pro Tag, wenn sich die Mutanten ausbreiten. Seit dem 23. Januar 2021 steht das Berliner Humboldt-Klinikum unter Quarantäne, weil dort bei 20 Patienten und Mitarbeitern die britische Mutante B117 nachgewiesen wurde. In Portugal, das traditionell enge Beziehungen zu Großbritannien pflegt, ist die Mutante inzwischen so verbreitet, dass das Gesundheitssystem Anfang 2021 kollabiert ist.
In der portugiesischen Hauptstadt Lissabon führen die Ärzte seit Anfang 2021 die Triage durch: Sie entscheiden, wer ans Beatmungsgerät darf und wer sterben muss. Diese Welle rollt auf Mitteleuropa zu und wird Regierungen zwingen, das Tragen von FFP2-Masken überall anzuordnen. Deren Preise könnten möglicherweise staatlich gestützt werden, dürften sich aber um einen Euro pro zuverlässiger europäischer FFP2-Maske einpendeln. Wer die Masken bestimmungsgemäß verwendet, müsste wahrscheinlich mit Mehrkosten von mindestens 30 Euro pro Monat rechnen.

Konzept der FFP2-Masken

FFP2 heißt „Filtering Face Piece Stufe 2“. Es gibt auch FFP1- und FFP3-Masken. FFP-Masken wurden für den Arbeitsschutz entwickelt und sind als Staubschutzmasken nutzbar, weshalb Hersteller nicht explizit mit dem Virenschutz werben. Dieser ist aber gegeben, weil FFP2-Masken Partikel bis 0,6 μm zurückhalten und Coronaviren in Aerosolen unterwegs sind, die durchgängig diese Größe überschreiten. Die Filterung basiert auf dem Gewebe der Maske und auf ihrer elektrostatischen Aufladung. Die Filterleistung lässt nach, wenn

  • die Maske durchfeuchtet ist,
  • die elektrostatische Aufladung nachlässt,
  • das Material verschlissen ist und
  • die Maske nicht dicht sitzt (Problem für Bartträger).
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Vor allem wegen des Verschleißes und der nachlassenden elektrostatischen Aufladung, die bei den Masken ab Werk erfolgt, sollten sie nicht mehrfach verwendet werden.

Einmalprodukte

Dass es Einmalprodukte sind, ist am Aufdruck NR (non-reusable = nicht wiederverwendbar) zu erkennen. Die Gesamttragezeit einer FFP2-Maske sollte die Grenze von acht Stunden nicht überschreiten.
Wer allerdings die Maske jeweils eine halbe Stunde im Supermarkt trägt, könnte sie insgesamt 16 Mal verwenden.
Hierfür müsste sie aber zwischenzeitlich gereinigt werden, denn sie könnte nach dem Gang durch den Supermarkt an der Außenseite Coronaviren tragen. An die Innenseite dürften diese bei einem gesunden Träger und ordnungsgemäßer Trageweise nicht gelangen. Die Gesamttragedauer von acht Stunden bezieht sich auf den Verschleiß des Materials und die elektrostatische Aufladung. Achtung: Letztere lässt auch nach, wenn die Maske unbenutzt an der Garderobe hängt. Die 16 Mal Nutzung müssten also relativ zeitnah erfolgen, etwa innerhalb von ein bis zwei Wochen. Wie lange die elektrostatische Aufladung wirklich anhält, ist gegenwärtig noch nicht herauszufinden.

Reinigung und Wiederverwendung von FFP2-Masken

Die Reinigung ist möglich durch

  • Erhitzen im Backofen bis 80 °C (nicht mehr und nicht weniger) über eine Stunde,
  • Desinfizieren und erst nach mehreren Tagen erneut verwenden, bis die Desinfektion nicht mehr in die Atemwege gelangt,
  • bloßes Trocknen an der Luft über eine Woche (nicht weniger), weil dann mögliche Coronaviren abgestorben sind sowie
  • Desinfizieren im trockenen Reiskocher.

Schauen wir uns die Methoden im Detail an.

Backofenmethode

Coronaviren sterben etwa ab 70 °C ab. Zuverlässig ist von ihrer Vernichtung ab 80 °C auszugehen. Mehr wäre immer besser, doch spätestens ab 90 °C verformt sich die FFP2-Maske. Daher soll die Desinfektion im Backofen bei glatt 80 °C erfolgen. Eine Stunde gilt als sehr zuverlässige Zeitspanne. Dennoch lässt die elektrostatische Aufladung der Maske nach. Die Methode eignet sich also für rund zwei Wochen und eine maximale Tragedauer von acht Stunden pro Maske, länger kaum. Dasselbe gilt für alle anderen Methoden.

Desinfizieren

Der Maskennutzer kann die Maske mit einem Desinfektionsspray von außen behandeln und somit virenfrei machen. Dieses darf aber nicht in die Atemwege des Trägers gelangen. Bis es sich verflüchtigt und damit keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen mehr hat, muss die Maske (am besten mehrtägig) auslüften.

Lufttrocknung

Nach gegenwärtigem Erkenntnisstand überleben Coronaviren auf textilen Oberflächen möglicherweise bis zu vier Tage. Wer also die Maske einfach fünf Tage lang an der Luft trocknen lässt, könnte sie allein damit desinfiziert haben.

Desinfizieren im trockenen Reiskocher

Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster hat eine vom BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) geförderte Studie zur Desinfektion und Wiederverwendung von FFP2-Masken durchgeführt. Demnach sind die bislang geschilderten Methoden inklusive Backofen durchaus wirksam. Ebenfalls bestätigten die Münsteraner Forscher die Wahrscheinlichkeit der Desinfektion mit einem trockenen Reiskocher, die aus einer Studie der US-Wissenschaftsgesellschaft ACS hervorgeht. Die US-Forscher erhitzten die Masken über eine Stunde im Reiskocher auf einem Handtuch, damit die Bodenplatte des trockenen Kochers nicht überhitzt. Danach überprüften sie die Virenkonzentration und die generelle Filterleistung der Maske, welche die Prozedur mehrmals überstand. Diese Methode empfiehlt auch der derzeit durch die Talkshows tingelnde SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, der sich zwar mit seiner aufdringlichen Öffentlichkeitsarbeit lächerlich macht, aber nichtsdestotrotz ein studierter Arzt und durchaus kompetent ist. Die US-Studie finden Sie im Original hier.

Fazit: FFP2-Masken wiederverwenden?

Ja, aber nur begrenzt. Am praktikabelsten erscheint die Backofenmethode in Verbindung mit dem Einsatz einer einzelnen Maske für längstens 14 Tage.

11 Kommentare
  1. Anja
    Anja sagte:

    Lieber Igor,
    bislang haben wir unsere FFP2-Masken draußen für 7 Tage ausgelüftet. Das mit dem Backofen klingt noch sicherer, aber irgendwie sträubt sich in mir einiges dagegen, eine Maske, die ich im Supermarkt getragen habe, in den Backofen zu legen, in dem ich anschießend Kuchen backe (trotz des Wissens, dass Maske und Ofen dann ja keimfrei sein müssten).
    Herzlichen Gruß
    Anja von STADT LAND WELTentdecker

    Antworten
  2. Julia
    Julia sagte:

    Hallo Igor,

    ich habe mir noch keine Gedanken gemacht. Bis jetzt habe ich die OP-Maske und komme damit zurecht. Aber ich werde mir nun auch die ffp2 Maske kaufen und hoffe das unsere Apotheke die nicht zu teuer Verkauft. Im Laden habe ich noch keine gesehen. Hm weißt du welche das sind an Läden?

    Methode wäre mir eher dann die mit dem Backofen oder auslüften. Muss ich mir Gedanken machen.

    Liebe Grüße
    Julia

    Antworten
    • Igor
      Igor sagte:

      Hallo Julia,

      ich habe noch „Probemasken“ hier bei mir und kann dir gern welche zusenden (kostenlos natürlich).Diese FFP2-Masken sind einzeln verpackt.
      Ansonsten gibt es aber ab dieser Woche (also KW4) zuhauf und ohne Ende FFP2-Masken Angebote.

      Igor

      Antworten
  3. Stephan
    Stephan sagte:

    Hi Igor,
    ich habe 7 Masken die ich täglich wechsle und jede für 7 Tage an der frischen Luft abhängen lasse.
    Die Methoden mit dem Reiskocher oder Backofen gefallen mir zwar besser, jedoch habe ich bei diesen Angst, dass die Masken in Flammen aufgehen könnten.
    LG
    Stephan von Blindfuchs.de

    Antworten
  4. Any
    Any sagte:

    Hallo Igor,
    ich mache es wie auch einige andere Leute so, dass ich 7 Masken habe, die ich auf einem Haken auslüften lasse und nach 7 Tagen wieder trage. Das kann man 5 mal machen, bevor sie entsorgt werden müssen. Die von dir genannte Backofenmethode finde ich aber auch gut! FFP2-Masken sind ja nicht gerade günstig, wenn man sie immer wieder entsorgen muss, daher ist dieser Beitrag wirklich sehr gut, gerade jetzt, wo wir uns an diese Masken neu gewöhnen müssen!
    Liebe Grüße,
    Any

    Antworten
  5. Beatrice
    Beatrice sagte:

    Ich wohne in Bayern und nachdem es geheißen hatte, dass wir eine FFP2-Maskenpflicht bekommen, haben wir drei Tage später in der Apotheke für meinen Mann und mich eine besorgt. Eigentlich wollten wir 2 für jeden kaufen aber mit 5 € pro Stück war uns das zu teuer. Außerdem brauchen wir sie nur einmal pro Woche für 30 min zum Einkaufen. Wir dachten uns, in der Apotheke werden das vernünftige sein und nicht falsch deklarierte aus China oder so die man im Internet kaufen kann. Wir finden den Preis ganz schön happig, vor allem, da es eine Pflicht ist.
    Danke für das kritische Vorstellen der Methoden zum Wiederverwenden.

    Liebe Grüße
    Beatrice

    Antworten
  6. Ute
    Ute sagte:

    Hallo Igor,
    Ich benutze Lippenstift und manchmal auch Makeup ?. Die Maske setzt ich zum Einkaufen auf – 1 Stunde. Viel mehr Aktivitäten habe ich leider nicht mehr . ( meist im Homeoffice) . Nach einer Woche schmeiße ich sie weg . Danke für deine ausführlichen Informationen – darüber hatte ich mir bisher überhaupt keine Gedanken gemacht.
    Liebe Grüße von Ute reist

    Antworten
  7. Jana
    Jana sagte:

    Ich habe heute auch verzweifelt nach guten FFP2-Masken gesucht. Leider hatten mich die meisten Rezensionen auf A… abgeschreckt, weil hier und da von Fake-Masken und schlimmen Gerüchen die Rede war. Bis ich mal einen Anbieter fand, der (hoffentlich) nur gute Bewertungen hatte, vergingen fast 1,5 Stunden. Leider komme ich aber auch wie die meisten nicht mehr drum rum. Im Pflegeheim, das ich einmal die Woche besuche, ist die Maske jetzt Pflicht und meine Tochter muss sie auch im Einkaufszentrum tragen, in dem sie arbeitet. Deine Wiederverwendungshinweise werde ich mal ausprobieren, immerzu 25 Euro für 10 Masken kann ich auch nicht investieren!

    Liebe Grüße
    Jana

    Antworten
  8. Miriam
    Miriam sagte:

    Lieber Igor,
    Ich bin ja grundsätzlich eher ein Fan davon, solche möglicherweise lebenswichtige Produkte wie empfohlen nur einmal zu verwenden. Eine Stunde den Backofen laufen zu lassen, kostet ja durchaus auch Geld – da kann man ja schon fast eine neue kaufen von dem Geld ;) Zumal ja auch unklar ist, ob der Schutz danach noch vollumfänglich vorhanden ist.
    Ich denke, man sollte sich grundsätzlich eher an die 8 Stunden halten – weil sich Material dann ja auch abnutzen kann, und darum geht es glaub ich eher als um darin gefangene Viren. Denn wenn du Corona in deine Maske „schmierst“, hast du es ja eh, dann ist egal, wenn du sie nach einem Tag wieder aufsetzt, du kannst dich ja nicht doppelt mit deinen eigenen Viren infizieren. Daher halte ich die Tipps hier für eher fahrlässig und würde das niemals machen.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

    Antworten
  9. Katharina
    Katharina sagte:

    Interessante Tipps, vielen Dank. Ich benutze tatsächlich fast nur FFP2 Masken – bin aber auch sehr wenig unter Leuten zur Zeit, so dass ich sie nie sonderlich lange aufhabe dass sie durchweichen oder so.

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  1. […] kürzlich (20.01.2021) die ersten FFP2-Masken bei Daniela Lange von Wedding-Dreamworks – Weltweit für Euch unterwegs angekommen […]

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